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Wattolümpiade geht am 23. Juli 2022 in die 14. Runde

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Endlich wieder schmutziger Sport für eine saubere Sache!

Brunsbüttel – Nach 4 Jahren Pause meldet sich Deutschlands aufsehenerregendstes Benefiz-Sportevent wieder zurück: Am Samstag, 23. Juli 2022, heißt es am Brunsbütteler Elbdeich wieder „Schmutziger Sport für eine saubere Sache“, wenn sich bei der Wattolümpiade wieder Hunderte Wattleten aus aller Herren Länder in Küstendiszplinen wie Wattfußball, Watthandball, Wolliball, Schlickschlittenrennen und dem Aalstaffellauf messen.

Eigentlich sollte die nunmehr 14. Auflage der Wattolümpiade bereits im Sommer 2020 stattfinden, doch Corona machte sowohl diesem Termin als auch dem angepeilten Ersatztermin im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung. Doch nun soll es tatsächlich wieder losgehen. Seit Februar, als sich die inzwischen umgesetzten Corona-Lockerungen abgezeichnet hatten, wird hinter den Kulissen an der Neuauflage gearbeitet. „Wir gehen davon aus, dass wir die Wattolümpiade so feiern können, wie wir sie auch in den vergangenen 18 Jahren gefeiert haben“, sagt Michael Behrendt, Präsident des Wattolümpiade-Vereins. Gleichwohl stelle man sich auf alle Eventualitäten ein.

Nicht nur wegen der lang ersehnten Rückkehr wird die Wattolümpiade im Jahr 2022 eine besondere werden. Denn nunmehr 50 Jahre liegt in diesem Sommer die Ur-Wattolümpiade zurück, mit der Künstler Hein Hoop seinerzeit gegen den Bau des Eiderdamms auf seine unkonventionelle Art protestierte. Später adaptiere Jens Rusch diese Idee und verfrachtete sie in den Brunsbütteler Elbschlick, wo die Wattolümpiade mehrmals im eher kleinen Rahmen stattfand, bis das Ganze irgendwann einschlief. Als Rusch Anfang der 2000er an Krebs erkrankte und diesem nach zähem Kampf erfolgreich die Stirn bot, erinnerte er sich an das Konzept der Wattolümpiade – und formte diese zu einem Benefizspektakel, mit dem künftig Gelder generiert werden sollten, um die Strukturen für Krebsbetroffene in der Region zu verbessern. Der Rest ist Geschichte: In den vergangenen 18 Jahren, seit der ersten „Wattolümpiade der Neuzeit“ im Jahr 2004, ist über eine halbe Million Euro für den guten Zweck zusammengekommen: Gelder, mit denen das Krebsberatungszentrum Westküste etabliert, aber auch Projekte wie die Krebsinformationstage, Angehörigen-und Palliativzimmer, Typisierungsaktionen und die Unterstützung der Hospizarbeit in der Region umgesetzt werden konnten.

Nach der Corona-Zwangspause, die auch das Engagement an der Krebsfront erschwert hat, soll die Wattolümpiade 2022 dazu beitragen, die Strukturen für Krebsbetroffene weiter kraftvoll aufrechtzuerhalten und neue Projekte umzusetzen. Dazu beitragen werden Hunderte Wattleten aus mehreren Nationen, die sich wieder für den guten Zweck in den Dreck stürzen werden – zur Freude des Publikums, das aus sicherer Entfernung von der Deichtribüne aus dem Spektakel beiwohnen kann und mit dem Eintrittsgeld einmal mehr die Spendenkasse füllen wird. Wattkampfleiter Oliver Kumbartzky wiederum freut sich, dass alle Teams, die sich bereits 2020 ihren Startplatz sichern konnten, dabei sind: „Alle sind heiß darauf, sich endlich wieder schmutzig zu machen.“

Wie in all den Jahren davor engagieren sich sämtliche Organisatoren und Helfer ehrenamtlich. Sponsoren sorgen derweil dafür, dass alle Kosten, die entstehen, gedeckt sind, sodass der Erlös der Veranstaltung nicht unnötig geschmälert wird. „Es ist toll zu sehen, dass uns alle Sponsoren auch in wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten die Stange halten“, freut sich Vizepräsident Dirk Passarge über die Unterstützung, die nicht selbstverständlich sei. „Alle haben den ernsthaften Hintergrund unserer Initiative STARK gegen KREBS verinnerlicht und unterstützen uns nach Kräften – wir sind glücklich, solche Ermöglicher an unserer Seite zu haben.“

Bis in gut zweieinhalb Monaten der Ball (mehr oder weniger) rollt, ist noch einiges zu tun. Gerade aufgrund der verkürzten Vorlaufzeit erinnert die Organisatoren derzeit viel an die Wattolümpiaden-Neuauflage im Jahr 2004, die seinerzeit binnen weniger Wochen auf die Beine gestellt wurde und noch recht improvisiert daherkam. „Wir wurden ja ziemlich routiniert über die ganzen Jahre, aber nach so langer Pause fühlt sich jetzt vieles wieder neu an, ein Stückweit wie back to the roots“, sagt Michael Behrendt. Gesetzt ist natürlich der beliebte Wattgottesdienst mit Pastor i.R. Edgar Huhn zum Auftakt am Vormittag, und neben der Gastromeile soll es auch wieder eine Spielemeile am Deich für die Kinder geben. Am Bühnenprogramm wird aktuell noch gearbeitet.