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Wattolümpiade 2020 – Schlamm drüber!

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Es stand zu befürchten, nun ist es Fakt: 2020 wird es keine Wattolümpiade geben. Weil Bund und Länder sich darauf verständigt haben, alle Großveranstaltungen bis mindestens 31. August zu verbieten, blieb den ehrenamtliche Organisatoren des Benefizspektakels keine andere Wahl, als die Planungen für 2020 ad acta zu legen.

„Wir tun dies schweren Herzens“, sagt Michael Behrendt, Präsident des Wattolümpiade-Vereins. Die Planungen, die bereits seit vergangenem Herbst liefen, seien bereits weit fortgeschritten gewesen. „Wir standen sprichwörtlich in den Startlöchern – dann kam Corona.“ Bereits Anfang März habe man, die aufziehende Krise vor Augen, die Planungen um- und Dinge, bei denen unmittelbar Kosten entstehen, nach hinten gestellt. „Das bewahrt uns jetzt vor größerem Schaden.“

Dennoch seien viele Aufträge, etwa für Bühnenbau oder Sicherheitsdienst, bereits vor Monaten erteilt worden – diese müssten jetzt storniert werden. „Wir arbeiten mit den meisten unserer Dienstleister seit vielen Jahren zusammen und sind froh, dass diese uns entgegenkommen, obwohl sie selbst massiv unter den zahlreichen Veranstaltungsabsagen zu leiden haben.“ Die gesamte Veranstaltungsbranche mit ihrer Vielfalt an Dienstleistern stehe mit dem Rücken zur Wand. „Dass wir jetzt auch aus diesen Reihen solidarische Rückmeldungen zu bekommen, ist außergewöhnlich und zeigt, dass alle, die zum Gelingen der Wattolümpiade beitragen, den Zweck dieser Veranstaltung verinnerlicht haben.“ Selbiges treffe auf die Sponsoren der Wattolümpiade zu, die der Benefizveranstaltung seit vielen Jahren treu die Stange halten und das Spektakel erst ermöglichen würden. „Das gibt uns Rückendeckung, die Planungen für 2021 neu anzugehen.“

Doch erstmal steht fest: 2020 wird es keine Wattolümpiade geben – und damit auch keine Einnahmen, die Projekten für Krebsbetroffene in der Region zugutekommen. „Für unsere Initiative Stark gegen Krebs ist der Ausfall der Wattolümpiade ein Schlag ins Kontor, und wir werden überlegen müssen, ob wir Wege finden, diesen Ausfall zumindest zu einem Teil zu kompensieren“, so Behrendt. Denn das 2015 eröffnete Krebsberatungszentrum in Brunsbüttel und eine Vielzahl weiterer Angebote für Krebsbetroffene wollen weiter am Leben gehalten werden – „und dafür gibt es leider keine Fördertöpfe, die nun angezapft werden können“. Man werde also einmal mehr kreativ sein müssen.

Noch ist nichts spruchreif: „Wir werden uns in den kommenden Tagen überlegen, was wir tun können“, so Behrendt. Von den Wattleten, die am Mittwochabend über die Absage informiert wurden, habe man bereits viel Zuspruch und positive Rückmeldungen erhalten. „Das Verständnis für die Absage ist groß. Niemand will bis jetzt sein Startgeld zurück, im Gegenteil: Einige Teams haben bereits angekündigt, zusätzlich spenden zu wollen.“ Dies gelte es jetzt zu kanalisieren, vielleicht in eine neue Aktion zu packen. „Wir werden uns etwas einfallen lassen.“

Im Herbst sollen dann die Planungen für die Wattolümpiade 2021 aufgenommen werden – ein konkreter Termin steht noch nicht fest. Obwohl bereits viel auf den Weg gebracht worden sei, werde man wahrscheinlich wieder mehr oder weniger bei Null anfangen müssen. Zumindest eines stehe aber bereits fest: das Teilnehmerfeld. „Die Startplätze, die am Neujahrsmittag hart erkämpft wurden, bleiben erhalten.“ Wenigstens eine frohe Botschaft für die Wattleten, die seit 2018 darauf warten, sich wieder für den guten Zweck in den Elbschlick stürzen zu können und sich nun noch ein weiteres Jahr gedulden müssen.